von Bernstorff

Domizile der Familie gestern & heute

 

Auf dieser Seite finden Sie in alphabetischer Reihenfolge Informationen über Bedeutende Domizile, vor allem Schlösser und Herrenhäuser, die der Familie gehör(t)en und in denen Bernstorffs lebten oder leben. 

 

 

Stintenburg

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Stintenburg Stintenburg

1810-17 nach Abtragung des Vorgängerbaus, vermutlich durch C. J. Lillie, errichteter klassizistischer Putzbau. Das Gut befand sich im 13. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Schwerin.

 

Danach folgte Herzogin Margarethe von Lauenburg in den Jahren 1642 - 1680. Weiterhin kamen und gingen die von Lützow, von Bülow und von Hammerstein. 1740 gelangte das Gut in den Besitz der Familie von Bernstorff. Sie behielten es bis zur Enteignung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1943. Der letzte Besitzer, Albrecht Gaf von Bernstorff, kam als Gegner des Nationalsozialismus in das KZ Dachau und wurde dort 1945 ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Herrenhaus offiziell von den Grenztruppen der DDR genutzt, inoffiziell diente es der Ausbildung einer geheimen "Stasi-Elitetruppe", der "Einsatzkompanie Grenze". Seit der Restitution im Jahr 1993 ist das Herrenhaus wieder im Besitz der Familie von Bernstorff und wieder Gutsverwaltung.

Wedendorf

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Wedendorf Wedendorf

Das Gut Wedendorf war von 1255 bis 1680 Eigentum der Familie von Bülow, 1680 wurde es an Andreas Gottlieb von Bernstorff verkauft. Andreas von Bernstorff gab 1697 den Auftrag für den Bau eines zweigeschossigen Herrenhauses im Stil des Barock.

 

Dieses wurde 1805 zu einem dreigeschossigen verputzten Herrenhaus im klassizistischen Stil mit Anbau von zweiachsigen Seitenflügeln auf der Hof- und Gartenseite unter der Leitung des Berliner Architekten Martin Friedrich Rabe umgebaut. Im Jahr 1815 ließ man 13 Räume des Herrenhauses im sogenannten dritten Pompeji-Stil durch den Italiener Giuseppe Anselmo Pellicini ausmalen.

 

1931 geht Graf Hermann von Bernstorff Konkurs. Zur Konkursmasse gehörten neben Wedendorf zahlreiche Güter: Blieschendorf, Kasendorf, Rambeel, Groß und Klein Hundorf, Bernstorf und Hanshagen sowie die Bauerndörfer: Kirch Grambow, Köchelstorf, Stresdorf, Pieverstorf, Teschow. Das Wedendorfer Herrenhaus erwirbt der Lübecker Konsul Hagen, das Gut wird aufgesiedelt.

 

Nach 1945 wurde das Herrenhaus als Flüchtlingsunterkunft, als Schule und später als Gewerkschaftshaus des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes genutzt. Während dieser Zeit fanden Veränderungen an den Raumstrukturen statt, auf die Malereien nahm man dabei wenig Rücksicht.

 

Ab 1996 fand der Umbau des Herrenhauses zu einem Hotel statt.

 

Auf dem Friedhof im Nachbarort Kirch Grambow befindet sich die Begräbnisstätte der Familie von Bernstorff.

Wehningen

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Wehningen Wehningen

Die ehemalige Schlossanlage gehörte zum rechtselbischen Schloss bzw. Gut Junker-Wehningen und bildete mit dem linkselbischen Vorwerk Jasebeck seit dem Mittelalter eine Einheit. Dieses Gut ist mit seiner elbübergreifenden Lage eine niedersächsische Besonderheit. Die damaligen Besitzer von Bülow (1428-1764) werden zwar in den lüneburgischen Matrikellisten der Ritterschaft unter dem Eintrag "die von Bühlow zu Wehningen" geführt, gemeint ist aber hier nur der Wohnort, nicht das abgabepflichtige Gut. Dieses lag zwischen 1637 und 1819 außerhalb des Fürstentums Lüneburg und gehörte zu Sachsen-Lauenburg. Und auch nachdem dieses 1689 an die Welfen gefallen war, wurden die Landstände beider Territorien, entsprechend dem verfassungsrechtlichen Verständnis der Zeit, nicht vereinigt. Erst die politische Neuordnung Europas nach dem Wiener Kongress führte zur Aufnahme der im Amt Neuhaus belegenen Rittergüter Lüdersburg I-Ill, Wehningen, Preten und Obermarschacht im Jahr 1819.

 


Die ursprüngliche 1285 oder 1291 in Wehningen errichtete Burg war aus Holz gefertigt. Das dort später entstandene Wasserschloss ist auf der kurhannoverschen Landesaufnahme als dreiflügeliges, nach Südwesten offenes Gebäude eingezeichnet. Auf einer Karte von 1712 sind auf der von Wasser umflossenen Schlosswurt drei einzelne Gebäude dargestellt, darunter ein zweigeschossiges festes Haus und eine Kapelle mit Dachreiter. In Karten des 19. Jahrhunderts erscheint das Schloss als zweiflügeliges Gebäude. Der nachfolgende Schlossneubauvon 1888 mit einem 1902 errichteten Seitenflügel, etwas westlich des Vorgängerbaues, war zweiflügelig und ebenfalls nach Südwesten geöffnet. Das Hauptgebäude des Schlosses wurde 1979 wohl im Zuge der Befestigung der Staatsgrenze der DDR beseitigt. Schon auf Karten des 18. Jahrhunderts ist der nordöstlich der Wurt gelegene zugehörige Gutshof dargestellt. Von diesem existieren heute noch ein Verwalterwohnhaus und eine Stallscheune des 19. sowie eine Scheune des 18. Jahrhunderts. Vom Schloß selbst sind nur die Wall- und Grabenanlage, einige Fundamente sowie ein Torbogen am westlichen Rand des Schloßplatzes erhalten.

 


Die historische Bedeutung des Schlosses/Gutes mitsamt des Verwalterwohnhauses folgt aus der Dokumentation der alten Agrarverfassung. Kennzeichnend dafür ist die Entwicklung von der Grundherrschaft zur Gutsherrschaft. Sie kam zustande durch die Übertragung politischer Rechte an die Grundherren vonseiten der Landesherren. Entsprechend ist an dem Schloss/Gut Wehningen der historische Werdegang von der Burg zum Gut abzulesen. Die Burg des Ritters Riebe kam vor 1361 in den Besitz der Herzöge von Sachsen-Lauenburg. Später entstand das Wasserschloss der Familie von Bülow, das Detlev von Bülow 1764 an J. von Dannenberg verkaufte. 1842 erwarb Graf Berthold von Bernstorff zu Gartow das Schloss und betrieb bis 1945 dort einen Gutsbetrieb. Für das Schloss/Gut entstanden die zum Schutzumfang der Gruppe gehörenden Scheunen und das Verwalterhaus. Teil der Agrarverfassung ist auch, dass nicht der Schlossherr selbst, sondern sein Verwalter das Alltagsgeschäft des Gutsbetriebs regelte. Außerdem dokumentiert das Schloss/Gut Wehningen die Ortsgeschichte. An prominenter, durch die Wasserläufe gut geschützter Lage dominiert es das Ortsbild und diente den Herren als sicherer
Rückzugsort. Auch nach dem Verlust des Schloss-Hauptbaues ist die Beziehung von Schloss- und Gutshof vor Ort noch ablesbar ist. Darüber hinaus hat das Ensemble Schloss/Gut auch städtebauliche Bedeutung. Der Schlossplatz tritt auf einem Plateau an der Mündung der Löcknitz in die Elbe in die Elbeniederung vor. Für das Dorf Wehningen ist das Schloss/Gut der zentrale Ort gegenüber der wenig regelhaften, zunächst an den agrarischen Notwendigkeiten orientierten Streubebauung des Dorfes und ist durch die Topographie ein orts- und landschaftsprägendes städtebauliches Element. Die Erhaltung der Schloss- bzw. Gutsanlage Wehningen als Gruppe baulicher Anlagen liegt aus diesen geschichtlichen und städtebaulichen Gründen im öffentlichen Interesse.

 

aus: https://denkmalatlas.niedersachsen.de/viewer/metadata/34327124/1/-/

Wehningen / Jasebek

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Wehningen / Jasebek Wehningen / Jasebek

Das Gut Jasebeck wurde bereits vor etwa 700 Jahren als Vorwerk des Schlosses Wehningen auf der gegenüber liegenden Elbseite erwähnt. Über die Jahrhunderte war es im Besitz der Grafen von Dannenberg und der Familie von Bülow. Das Gutshaus Jasebeck wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von den Grafen von Bernstorff-Wehningen erbaut, heute leben dort ihre Nachkommen aus der Familie von Plato. In der Zeit von 1892 oder 1893 bis 1945 gehörte auch die westfriesische Insel Schiermonnikoog zum Besitz Wehningen-Jasebeck.

 

Für das Jahr 1848 wird angegeben, dass Jasebeck als Vorwerk drei Wohngebäude hatte, in denen 43 Einwohner lebten. Zu der Zeit war der Ort nach Wehningen auf der anderen Elbeseite eingepfarrt, wo sich auch die Schule befand. Am 1. Dezember 1910 hatte Jasebeck 27 Einwohner und war ein Gutsbezirk im Kreis Dannenberg. Jasebeck wurde dann vor 1925 nach Landsatz eingemeindet.

Wotersen

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Wotersen Wotersen

Das prunkvolle Schloss Wotersen ist eigentlich nur die Weiterentwicklung aus einem reichen Gutshof. Da das Dorf Wotersen bereits im Jahr 1230 in einem Register erwähnt wird, kann man davon ausgehen, dass auch das Gut zu dieser Zeit bereits bestand. Nachweisbar begegnet es in der Geschichte aber erst im Jahr 1408, als die Familie Daldorf das Gut übernahm. Mehrere Jahrhunderte blieb Schloss Wotersen, das über eine eigene Gerichtsbarkeit verfügte, im Besitz der Familie, ehe es 1672 verpfändet und 1717 schliesslich verkauft wurde. Der Besitz ging damit an die Familie von Bernstorff über, die hier nach dem Dreissigjährigen Krieg völlig neue Gebäude errichten liess.

In der nachfolgenden Zeit wurden auf Schloss Wotersen weitere Gebäude errichtet, so dass der Umbau des Schlosses erst im Jahr 1765 vollständig beendet werden konnte. Ein Garten war ebenfalls geplant, konnte aber wegen dem Tod des Besitzers nicht mehr umgesetzt werden. Erst im 19. Jahrhundert wurde ein Landschaftspark gestaltet. Bis 1996 blieb das Schloss im Besitz der Familie von Bernstorff. Heute wird nur noch das Herrenhaus von Schloss Wotersen bewohnt. Die Wirtschaftsgebäude werden für einen landwirtschaftlichen Betrieb genutzt. Auf dem Hof und in den Hallen des Schlosses werden darüber hinaus öffentliche Konzerte veranstaltet. Auch für private Zwecke sind sie zu mieten.