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29. Hugo. Distriktskommissar. 1856-1927.
Heinrichs Sohn Hugo setzte als einziger den Stamm des älteren Astes der
nichtgräflichen Linie fort. Er wurde am 28.1.1856 in Schönberg, Kr. Hzgt. Lauenburg,
geboren. Er wurde zunächst preußischer Offizier, mußte aber diesen Beruf aufgeben,
weil er durch einen Unfall - der Überlieferung nach durch einen Sprung aus zu großer
Höhe ins Wasser - sein Gehör verloren hatte, und schied als Hauptmann der
Landwehr aus dem aktiven Dienst aus. Er ging dann als preußischer
Verwaltungsbeamter in die neue preußische Provinz Posen und wurde hier königlicher
Distriktskommissar. 1891 war er in Lonkocin, 1894 in Glisnica, beides im Kreis
Adelnau, 1902 war er in Opalenitza und zuletzt in Gnesen. Eine enge Freundschaft
verband ihn mit dem Dichter Detlev v. Liliencron. In der Erinnerung seiner Familie lebt
er fort als ein gut aussehender, liebenswürdiger, weißhaariger alter Herr, mit dem man
sich aber wegen seiner fast völligen Gehörlosigkeit kaum unterhalten konnte.
Am 8.11.1889 heiratete er in Mölln/Lbg Elisabeth Hagen, die am 12.6.1863 in
Ratzeburg geborene Tochter des kgl. preuß. Rentmeisters Friedrich H. und seiner
Ehefrau Marie geb. Jürgens. Aus dieser Ehe gingen 2 Söhne hervor, die den Stamm
fortsetzten:
a) Hans Heinrich Andreas (Nr. 30) und
b) Ernst Hartwig Christian (Nr. 31).
Hugo starb in Lübeck am 29.10.1927, wohin er sich im Ruhestand zurückgezogen
hatte, seine Witwe ebenda am 3.12.1940.
30.. Hans. Hauptmann. 1891-1945.
Hugos älterer Sohn Hans Heinrich Andreas wurde am 14.8.1891 in Lonkocin
geboren. Er wurde zunächst aktiver Offizier und hat am 1. Weltkrieg als Leutnant und
Kompanieführer teilgenommen, ausgezeichnet mit dem EK II u. I. Nach dem 1. Kriege
nahm er seinen Abschied.
Er heiratete am 21.2.1920 in Berlin Anna-Louise Krawielitzki aus Elbing, geb. Fraustadt
31.5.1898, Tochter des Eisenwarengroßhändlers Gustav K. und seiner Ehefrau Marie
geb. Joachim. Die Eheleute bezogen in Berlin eine 6-Zimmer Wohnung in einem
großen Mietshaus, das von der Mitgift der Frau gekauft worden war, das aber infolge
der schwierigen Verhältnisse in der damaligen Inflationszeit verkauft werden mußte.
Hans wurde nach dem Kriege zunächst Referent im Reichsarbeitsnachweis für
Offiziere, dann Bürochef im Deutschen Bankbeamtenverein, später Kassenleiter in der
Hauptvereinigung der deutschen Getreidewirtschaft. Er war auch Ehrenritter des
Johanniterordens.
Aus seiner Ehe, die 1935 geschieden wurde, gingen zwei Töchter hervor: