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f. Wendelborn.
Im Jahre 1386 wurden der Lübecker Stadthauptmann Scharpenberg und sein Möllner
Kollege Wendelbernus Bernstorp durch den Raubritter Detlev Godendorp erschlagen,
als sie ihn wegen Raubes verfolgten 38). Sie waren mit 26 Reitern ausgeschickt
worden, um „die holsteinische Marodeurs aufzusuchen" 39) . Zehn der Reiter fielen bei
diesem Unternehmen. Daß Wendelborn zu unserer Familie gehörte, ist zwar
naheliegend, aber nicht bewiesen.
g. Henneke.
In einer Urkunde vom 19.5.1374 aus Schwerin 40) verkaufen die Brüder Henneke,
Gottschalk und Werneke Bernstorp, Knappen, mit Bewilligung des Herzogs Albrecht
von Mecklenburg ihren Anteil an Schmachthagen an ihren Onkel, den herzoglichen
Vogt Henneke Boyeneve zu Schwerin. Nach den Aufzeichnungen Andreas Gottliebs
d.Ä. von 1723 sollen bei der Beratung des Adels im Amt Grevesmühlen im Jahre
1389 wegen der Befreiung Albrechts, Herzogs von Mecklenburg und Königs von
Schweden, aus der Gefangenschaft der Dänenkönigin Margaretha die Brüder
Henneke und Werner Bernstorp zugegen gewesen sein.
h. Gottschalk II.
Gottschalk II. erscheint mit seinen Brüdern in der eben erwähnten Urkunde von 1374.
Dieser Gottschalk kann nicht mehr Gottschalk I. sein, der 1330 und 1356 als Bruder
von Werner I. erscheint. Denn seit 1330 sind immerhin 44 Jahre vergangen.
Außerdem wird Gottschalk I. als armiger (Ritter) bezeichnet, während dieser
Gottschalk Knappe genannt wird. Schließlich heißt es 1356 und 1360 "Werner und
Gottschalk“; Werner war also der ältere, während es jetzt heißt „Gottschalk und
Werner", so daß Werner also der jüngere ist.
i. Werner II.
Werner II. erscheint als dritter und offenbar jüngster Bruder in der genannten Urkunde
von 1374. Er wird dort zwar Werneke genannt. Es kann aber keinem Zweifel
unterliegen, daß es sich hier um den Werner handelt, der nach den Aufzeichnungen
Andreas Gottliebs d.Ä. im Jahre 1389 zusammen mit seinem älteren Bruder
Gottschalk Il. erwähnt wird. Werneke ist in gleicher Weise eine Umformung von
Werner, wie Henneke von Johann. Werners Siegel hängt ferner unter einer Urkunde
vom 18.5.1391, die über eine Verhandlung in derselben Sache (Befreiung des
Herzog-Königs Albrecht) zwischen der Rittschaft, dem Vogt von Grevesmühlen sowie
der Vogtei und der Stadt Grevesmühlen mit den Herzögen von Mecklenburg
aufgenommen wurde und an der Werner Bernstorp beteiligt war 41). Der erste Werner
kann er wiederum nicht mehr sein, weil dieser seit 1359 tot war.
A n h a n g .
Einige weitere Träger unseres Namens im 14. Jahrhundert werden behauptet, sind
aber nicht bewiesen:
38 Grautoff, Lübeckische Chroniken Bd 1 S. 335 unter Bezugnahme auf die Chronik des Dettmar.
39 Joh. Rudolph Becker, Geschichte der Stadt Lübeck, 1782, Bd 1, S. 303; Hermanni Corneri Chronica,
edit.Eccardi, Bd. 2, S. 1151
40 Meckl.Urk.Buch XVIII 427
41 aa0 12295.