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Wilkendorf, den Schwiegervater des späteren Reichskanzlers v. Bethmann-Hollweg,
dessen Sohn wiederum Joachims Enkelin Marie Luise Reventlow die Erbin von
Altenhof, heiratete, wodurch Altenhof an diese Familie gekommen ist.
Sophie selber starb am 7.3.1857, ihr Mann, der in 2. Ehe Asta Freiin v. dem
Bussche-Ippenburg gen. v. Kessel, eine Tochter seiner rechten Kusine Thora
Bernstorff, heiratete, starb erst am 4.2.1873 in Jersbeck.
V. Kapitel
Die Linie Gartow-Wedendorf.
(Joachim Bechtold und seine Nachkommen).
A. Das Haus Gartow.
Abb. 151 / 152 / 153 / 154 / 155
42.. Joachim Bechtold . 1734-1807 ( Bild 2 /
Nachdem wir wegen des Sachzusammenhanges Andreas Gottliebs d.J. jüngeren Sohn
Andreas Peter und dessen Söhne Christian Günther und Joachim vorweggenommen
haben, müssen wir nun nach Gartow zurückkehren und den Lebensweg von Andreas
Peter älterem Bruder Joachim Bechtold, dem Erben Gartows, schildern.
Joachim Bechtold wurde als ältestes Kind seiner Eltern am 21.4.1734 in Hannover
geboren. Über seine und des nur um 1 Jahr jüngeren Bruders Andreas Peters frühe
Jugend ist bei der Darstellung des Letzteren das Nötige gesagt worden. Wie dort
ausgeführt, ist es vor allem der Briefwechsel zwischen dem Vater Andreas Gottlieb d.J.
und seinem Bruder Johann Hartwig Ernst, der über die beiden Söhne Auskunft gibt.
Und hier lesen wir über Joachim Bechtolds Charakter und Entwicklung erstmals im
Jahre 1743, als er 9 Jahre alt war, (in einer Mischung von französisch und deutsch, ins
Deutsche übersetzt): "Joachim beträgt sich gut, hat Fehler, ja sehr große Fehler, wie
alle Adams-Kinder, aber im Ganzen ist er ein guter Junge, mit dem ich zufrieden bin
und der dem Namen, den er trägt, keine Unehre machen wird, wenn Gott ihm gnädig
ist". Wenige Monate später heißt es über Briefe der Söhne an den Vater: "Joachim
spielt den Hausvater, und weil er glaubt, mir damit eine Freude zu machen, fragt er
mich, um seine Aufmerksamkeit und seinen Eifer zu beweisen, was sich in der Stadt
oder im Hause ereignet habe"; im Unterschied zu Andreas Peter, der sich für Politik
und alles, "was sonst sehr curieux ist", interessiert, der Bücher und Zeitungen
abschreibt und alle Welt an dem teilnehmen läßt, was ihn beschäftigt. Andreas Gottlieb
bezeichnet beide Jungens als drollig, die aber Gott sei Dank viel Gutes hätten.