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Denn am 27. mußte er Pyrmont verlassen, "mit etwas wundem Hertzen". Das Mädchen, für das
er so schnell und so sehr entflammt war, war Ferdinandine Antoinette Freiin v. Hammerstein
(Bild) , die am 19. Nov. 1783 in Equord geborene Tochter des KK. Kämmerers Georg August
Freiherrn v. Hammerstein-Equord und seiner Gemahlin Henriette Freiin v. Münster a.d.H.
Surenburg.
Es war damals nicht so einfach, Beziehungen im Hinblick auf einen Heiratsantrag einzuleiten,
und es dauerte daher noch bis zum März 1803, bis endlich die Verlobung stattfinden konnte.
"Am 12. mittags um 12 Uhr mit der holdsel. Diene selbst gesprochen, und ihr Hertz erhalten -
zum glücklichsten Sterbl. geworden. - War je Wahrscheinlichkeit da zu einer glückl. Ehe, so ist
es hier". Und am 26. schreibt er: "jede Seite ihres Hertzens, ihrer Neigungen, ihrer Urtheile,
ihres gantzen Wesens, ist gerade so, wie ich es wünschte. Wie habe ich dieses Glück verdient!
Möchte ich es je werth werden!!". Bis zur Hochzeit ging es jetzt etwas schneller. Sie fand schon
am 23. Mai 1803 in Equord statt.
Aus der Ehe gingen 2 Söhne und 5 Töchter hervor:
a) Hermann Georg August Christian Friedrich Magnus, geboren am 26. Mai 1804 in Kiel. Er
wurde der Stammvater des Hauses Dreilützow (s. Nr. 74)
b) Adelgunde Friederike Charlotte Georgine, geboren in Braunschweig am 12. Dez. 1805.
Sie heiratete in Stintenburg (Trauung in der für Stintenburg zuständigen Kirche in Lassahn) am
10. März 1824, also erst 18-jährig, den um 34 Jahre älteren Bruder ihrer Mutter, den
kgl.westfälischen Generalleutnant Hans Freiherrn v. Hammerstein auf Equord, geboren zu
Equord am 17. Sept. 1771, gestorben in Hildesheim am 9. Dez. 1841. Hier wiederholte sich der
Fall einer Heirat eines Mannes mit der Tochter seiner Schwester, wie es Friedrichs Bruder
Christian Günther 18 Jahre früher mit seiner Schwestertochter Elise getan hatte. Adelgunde ist
am 23. Febr. 1875 in Hildesheim gestorben. Ihre Nachkommen wurden katholisch und gingen
zum Teil nach Österreich. Einer ihrer drei Enkel war der österreichische Bundesminister Hans
Frhr. v. Hammerstein-Equord (1881-1947).
c) Agnes, geboren am 4. Juni 1807. Sie blieb unvermählt, war Konventualin von Preetz, lebte
aber in Hildesheim und starb dort am 20. März 1874.
d) Albrecht, geboren in Dreilützow am 22. März 1609. Er begründete das Haus Stintenburg
(s. Nr. 75)
e) Clotilde Friederike Auguste Sophie, geboren in Stintenburg am 24. Febr. 1811. Sie
heiratete am 14. Dez. 1837 in Stintenburg den kgl.preuß.Oberst, späteren Generalleutnant
Wilhelm Freiherrn v. der Horst, geboren in Körlin am 19. Okt. 1786, gestorben in Bückeburg am
26. Jan. 1874. Die Ehe blieb kinderlos, jedoch adoptierten die Eheleute ihre Nichte Anna v.
Rantzau, die Tochter von Clotildes Schwester Emma, die den Namen
v. der Horst-Rantzau
erhielt. Sie blieb unvermählt und war Diakonisse in Eutin, später in Altona. - Clotilde starb am
29. März 1874 in Bückeburg.