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f) Thekla Julie Johanne Sophie, geboren am 24.Febr. 1814. Sie blieb unvermählt und war
wie ihre Schwester Agnes Konventualin des Klosters Preetz. Sie lebte in Hannover und starb
1869.
g) Emma Luise Auguste Erika, geboren in Stintenburg am 25.Aug. 1819. Sie heiratete am
25.Sept. 1845 den ghzgl. meckl. Amtmann zu Gadebusch und Rehna Woldemar v. Rantzau,
geboren am 10.Sept. 1813, gestorben in Schwerin am 22.Dez. 1877. Sie hatte 2 Töchter
Nandine und Anna, die beide unvermählt blieben. Anna wurde von ihrer Tante Clotilde und
deren Ehemann adoptiert (s.oben). Emma starb am 8.Mai 1851 in Neustadt i.M.
Stintenburg war, als Friedrich heiratete, noch verpachtet. Es sollte eigentlich zu Johanni 1803
aus der Pacht kommen. Aber es gab Schwierigkeiten. Dann starb der Pächter Pluns 1804, und
mit der Witwe gab es endlosen Streit wegen ihrer Abfindung. So konnte Friedrich nach seiner
Heirat nicht nach Stintenburg ziehen, sondern nahm 1804 seinen Wohnsitz in dem seinem
Bruder Christian gehörenden Dreilützow, wo er mit Nandine eine eigene Wohnung und eigene
Hauswirtschaft, getrennt vom Gutshaushalt einrichtete. Christian Günther - damals noch unver-
heiratet - hielt sich zwar nicht in Dreilützow auf, ihm stand aber das Haus zur Verfügung, und
um die Wirtschaft kümmerte sich der Onkel Joachim Bechtold aus Gartow, der viel in
Dreilützow war.
Friedrich erlebte in Dreilützow die Franzosenzeit. In seinem Tagebuch notiert er am 16. Okt.
1806; "Der Krieg zwischen Preußen und Frankreich ist denn wirklich ausgebrochen. Gebe Gott
seinen vollen Seegen dazu. Dieß führt die größte und hoffentlich letzte crisis herbey - möge sie
uns Ruhe wiedergeben!!" Und am 22. Oktober: "Heute ward ich gantz zu Boden geschlagen
durch die schreckenvolle Nachricht, daß die Preußen total geschlagen wären" (nämlich bei
Jena und Auerstedt). "Damit sind meine letzten Hoffnungen gescheitert. Nun sind wir alle ohne
Rettung verlohren, werden alle die Sclaven des Wüterichs. Gott stehe uns bey - es müßte ein
deus ex machina kommen und uns neues Leben schenken."
Am 31. Oktober schreibt Friedrich seiner Schwester Luise Reventlow: "Seit gestern kreutzen
sich hier viele Nachrichten; erstlich, daß die Franzosen bey Berlin Schläge bekommen, dann
daß die Preußen bey Magdeburg geschlagen wären; dieß letztere scheint mir am
wahrscheinlichsten, denn eine Armee, die einmal gesprengt, der König geflüchtet, und ohne
Anführer ist, wird sicher immer geschlagen. Was würde Friedrich sagen, wenn er aus seinem
Grabe kuckte ! ! ".
In seinem Tagebuch heißt es weiter: "Am 1. Nov.1806 kamen ganz unvermuthet Preußen hier
an, von denen, die in Westfalen standen und nach Hannover flüchteten, und marschierten den
2. weiter. Wie ist der preuß. Muth gesunken, man würde kaum ahnden, daß das des großen
Friedrich Truppen wären. Was ein Mann doch vermag!! Was sind das für Zeiten! Was werden
wir noch erleben! “
Am 4. November schreibt Friedrich an Luise Reventlow: „Wir sind mitten in den horreurs des
Krieges, bestes Luischen, und