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nach dem zu Dreilützow gehörenden Luckwitz, wurde aber, ohne daß aus der Ehe Kinder
hervorgegangen waren, 1927 von ihm geschieden. Stenglin heiratete in zweiter Ehe die
verwitwete Frau Luise v. Kleist geb. v. Grolman.
Andreas-Gottlieb (Ande) wurde zunächst Leutnant im 1.Meckl. Dragoner- Regiment Nr. 17
und nahm als Rittmeister seinen Abschied. Später war er Major à la suite des ghzgl.meckl.
Kontingents. Er war Rechtsritter des Johanniterirdens. Am 4. Dez. 1891 heiratete er in
Mühlenbeck Adele Bertha Antonie Henriette Mary v. Behr, die am 27. März 1866 ebenda
geborene Tochter von Wilhelm v. Behr auf Mühlenbeck und Mary geb. Edlen v. Paepcke. Die
Ehe blieb kinderlos. Ande und Mary lebten zunächst lange Jahre in Wernigerode.
In den für die Landwirtschaft schlechten Jahren Ende der zwanziger Jahre unseres
Jahrhunderts geriet wie viele andere Betrieb auch die Dreilützower Begüterung in
Schwierigkeiten. Die Brüder Hermann und Ande nahmen nunmehr eine Teilung des Besitzes
vor. Hermann beschränkte sich auf Harst, wohin er übersiedelte, und Luckwitz, Ande erhielt
Dreilützow, Pogreß und Parum. So hatte jeder Bruder etwa 2000 ha. Ande zog nach
Dreilützow.
Dreilützow konnte aber auf die Dauer nicht gehalten werden, sondern wurde schließlich
aufgesiedelt, nachdem Ande dort am 5. Juli 1929 gestorben war. Seine Witwe Mary behielt ein
Wohnrecht in Dreilützow bis zu ihrem Tode, mußte aber nach dem Zusammenbruch von 1945
nach Schwerin ausweichen und ist dort am 26. Juni 1946 gestorben.
Hermann konnte Harst bis zuletzt halten und starb dort am 1. Febr. 1942, nachdem seine Frau
Thesa ihm dort schon am 12. Febr. 1932 im Tode vorangegangen war. Nach ihrem Tod war
seine Tochter Alette zu ihm gezogen. Sie blieb dort auch nach seinem Tode wohnen, bis sie
nach dem Zusammenbruch von 1945 nach Hamburg fliehen mußte, wo sie am 26. Okt. 1946 in
ärmlichen Verhältnissen gestorben ist.
Damit war das Haus Dreilützow erloschen.
75. Albrecht d. Ä. 1809-1873.
(Literatur: Karl Ringhoffer, Im Kampf für Preußens Ehre. Aus dem Nachlaß des Grafen Albrecht
v. Bernstorff, Verlag Siegfried Mittler u. Sohn, Berlin 1906.)
Friedrichs zweiter Sohn Albrecht setzte die ruhmreiche Tradition des Großvaters Andreas
Peter und des Vatersbruders Christian Günther im Staatsdienst fort. Er war am 22. März 1809
in Dreilützow geboren und hat seine ersten Lebensjahre dort verbracht, bis er mit seinen Eltern
und Geschwistern mit 9 Jahren nach Stintenburg übersiedelte, wo die Familie das neue als
Ersatz für das abgerissene Schloß erbaute Herrenhaus bezog.