Seite 349
Berlin Süd-Ost und Lübeck macht
Anspruch an Zeit und Kräfte,
Und auch das Seemannsheim vertraut
Ihm seine Arntsgeschäfte.
Armenien, Spanien, Afrika
Hat stets er zu bedenken,
Traktatgesellschaft und -Verein
Muß beides fest er lenken.
Gemeinschaftsverein, Schleswig ist
Eins seiner liebsten Kinder,
Und für die Jugend (weiblich) sorgt
Und wirkt er auch nicht minder.
Haus Behrenstraße braucht ihn oft,
Er muß dort mittags sprechen,
Auch dem Asyl Sophienhof
Wird nie sein Wort er brechen.
Die Sonntagsschulenkommission
Der lieben jungen Männer
Versäumt er nie als Vorstand, Freund
Und ihr erfahr'ner Kenner.
Die Vorstands-Stellvertretung hat
Er bei den Moonschen Blinden,
Und in der Wilhelmstraße auch,
Wo oftmals er zu finden.
Schatzmeister von St. Michael
Ist er und noch daneben
Muß im Jerusalemverein
Als Ehrenglied er schweben.
Und Vorstands mitglied außerdem
Von zehn verschied'nen Sachen
Ist er, die Anspruch an die Zeit,
An Kraft und Liebe machen."
Neben allen diesen Arbeiten hat Andreas noch Bücher geschrieben, die das Ergebnis seiner
vielen Ansprachen waren, und an Zeitschriften mitgearbeitet. Er redigierte das Blatt "Die
Friedenshalle" und veröffentlichte Betrachtungen zu den Thessalonicher-briefen sowie
Laienbetrachtungen über die Pastoralbriefe und die Apostelgeschichte. Er gab ein
Gemeinschaftsandachts- und ein Gemeinschafts-predigtbuch im Verlag Ihloff & Co. heraus. Für
ein englisches Allianzblatt schrieb er monatliche Artikel über deutsche kirchliche Zustände, für
den "Zeit- und Ewigkeits-kalender" einige kleine Traktate und gelegentliche
Neujahrsbetrachtungen. Als Vorsitzender der Traktat-gesellschaft mußte er viele Manuskripte
lesen, was er meistens bei seinen vielen Reisen in der Eisenbahn erledigte. In dieser
Eigenschaft übernahm er 1896 auch den Druck und Vertrieb der Glaubenszeugnisse seines
Jugendfreundes, des Generals v. Viebahn-Berneuchen an seine alten Kameraden. Noch in
seinen letzten Lebensjahren belastete er sich mit der Mitverantwortung für das Blatt “Auf der
Warte", das über den Denominationen und Konfessionen stehen und die Christenheit aus der
Enge in die Weite der Anschauungen führen sollte. Wie auch viele andere beklagte Andreas oft
den engen Horizont sowohl der kirchlich wie gemeinschaftlich gerichteten Christen. Für dieses
Blatt schrieb er oft den Leitartikel und hat sich bis zu seinem Tode dafür eingesetzt, hat ein
Auflösen des Unternehmens stets verhindert und keine pekuniären Opfer gescheut, um den
Gedanken zu retten, der 1903 zur Gründung des Blattes geführt hatte.