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Kompanie-Chef war. 1900 wurde er als Erzieher zum Kadettenhaus Karlsruhe kommandiert
und 1906 zur Dienstleistung bei der deutschen Gesandtschaft in Kopenhagen abgeordnet, wo
er mehrere Jahre blieb.
Am 29. Sept. 1900 heiratete er in Köln Clara Stollwerck, geboren am 25. Mai 1879 in Köln als
Tochter des kgl.preuß.Kommerzienrats und Großindustriellen Peter Joseph Stollwerck und der
Agnes Heimerdinger.
1911 nahm er wegen eines Nervenleidens seinen Abschied und siedelte mit seiner Familie
nach Alt-Thymen bei Fürstenberg i. Meckl.-Strel. über. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges
stellte er sich wieder zur Verfügung und war als Stadt-kommandant in Maubeuge, Valenciennes
und vor allem in St.Quentin eingesetzt. Hier hat er 1916 einen Soldatenfriedhof geschaffen, auf
dem Engländer, Franzosen und Deutsche gemeinsam bestattet wurden, und bei dessen
Einweihung der Kaiser anwesend war.
Nach dem Kriege und der Revolution von 1918 nahm er als kgl. preuß. Major wieder seinen
Abschied und kehrte nach Alt-Thymen zurück. In den dreißiger Jahren gab er Alt-Thymen aber
auf und verzog nach Potsdam, wo er zunächst Mangerstr. 39, dann Schulstr. 3 a und zuletzt im
eigenen Haus Am neuen Garten 5 lebte. Hier erlebte er den Zusammenbruch von 1945 und die
Besetzung durch die Russen, die auch Teile seines Hauses beschlagnahmten und ihn mit
seiner Familie auf engsten Raum zusammendrängten.
Arthur, der auch dem Johanniterorden als Rechtsritter und zeitweilig als Schatz-meister des
Strelitzer Johannitervereins angehörte, starb in Potsdam am 7. Mai 1949. Seine Witwe blieb
zunächst in Potsdam wohnen, siedelte aber schließlich Anfang der sechziger Jahre unter
großen Schwierigkeiten nach West-Berlin über, wo sie in der Ersteinerstraße 38 mit ihren
Töchtern eine sehr hübsche kleine Villa mit Garten mieten konnte. Dort ist sie am 20. Juni 1968
im hohen Alter von 89 Jahren gestorben.
Aus der Ehe waren 3 Söhne und 2 Töchter hervorgegangen:
a) Joachim Bechtold Egmont Magnus Petrus, geboren in Charlotten-burg-Westend am
14. Mai 1903. Er wurde kgl.preuß. Kadett in Berlin-Lichterfelde, verunglückte aber tödlich
mit 16 Jahren am 21. Nov. 1918 in Alt-Thymen.
b) Egmont Hermann Arthur Walter, geboren in Charlottenburg-Westend am 30. Juni 1904,
als kleines Kind verunglückt in Kopenhagen am 31. Aug. 1906.
c) Christa Egmonta Anna Marie Agnes, geboren in Charlottenlund b. Kopenhagen am 20.
Sept. 1907. Sie heiratete am 2. Juli 1932 in Alt-Thymen den Hauptmann, späteren Major und
Bataillonskommandeur in einem Infanterie-Regi-ment Hans Jürgen Hamann, geboren Koblenz
6. Juli 1904, mit dem sie in Guben lebte. Hamann ist am 3. Mai 1941 in Frankfurt a.O. im Dienst
tödlich verunglückt. Aus der Ehe war ein Sohn hervorgegangen, der Architekt geworden ist.
Christa ist dann zu ihren Eltern nach Potsdam gezogen und hat dort die russische Besatzung
erlebt. Sie hat mit ihrer Schwester Thora schwer arbeiten müssen,