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a) Gabriele Agnes Sophie Martha, die am 23. Aug. 1902 in Neu-Gaarz geboren wurde. Sie
war im adeligen Kloster Uetersen eingeschrieben und wurde dort als "Schulfräulein" geführt.
Sie hat aber nicht in Uetersen gelebt, sondern ging nach Windhuk in Südwestafrika und
heiratete am 3. Aug. 1933 in Okahandja den am 28. Juli 1905 in Stuttgart geborenen Kaufmann
Emil Henrichsen in Südwestafrika. Aber schon nach 4 Jahren, am 2. Aug. 1937, starb sie in
Windhuk und hinterließ ihrem Mann zwei kleine Söhne.
b) Marianne Therese, geboren in Schwelbeck am 25. Okt. 1908. Auch sie war im Kloster
Uetersen eingeschrieben. Nach dem Tod ihrer Schwester heiratete sie am 24. März 1938 in
Swakopmund ihren Schwager Emil Heinrichsen und übernahm die Betreuung seiner beiden
Söhne, zu denen in ihrer Ehe eine Tochter hinzukam. Ihr Mann w ar in der Firma Woermann,
Brock & Co. in Swakopmund tätig und wurde mit der Zeit deren Mitinhaber. Am 8. Nov. 1978 ist
er in Kapstadt gestorben. Die deutsche Zeitung in Windhuk widmete ihm einen längeren
Nachruf, in dem sie ihn als "eine der profiliertesten Persönlichkeiten, wenn nicht die
profilierteste überhaupt, von Swakopmund" bezeichnete; er habe für viele, viele Jahre als der
Repräsentant, als die maßgebliche Persönlichkeit der Stadt Swakopmund, nicht nur allein im
Geschäftsleben, sondern auch in dem des kulturellen Bereichs, gegolten. - Marianne ist als
Witwe in Swakopmund wohnen geblieben, bis sie am 11. Nov. 1980 dort gestorben ist.
Gabrieles und Mariannes Mutter zog nach der Scheidung ihrer Ehe zunächst mit den Töchtern
nach Berlin, bis sie in der Inflationszeit von dort fortging und in Schönholz bei Perleburg einen
Grundbesitz mit einem großen Haus und etwa 20 morgen Obstplantage und Gemüseland
erwarb. Hier ist sie bis nach dem zweiten Weltkrieg und über die Teilung Deutschlands hinaus
wohnen geblieben. Nach dem Zusammenbruch ist Schönholz schlimm geplündert und durch
Flüchtlinge belegt worden. In ihren letzten Lebensjahren, etwa 1956, ist Martha nach Eutin
über-gesiedelt und ist dort am 22. Juni 1959 gestorben.
Bechtold seinerseits, der aus dem ersten Weltkrieg als kgl.preuß. Hauptmann der Feldartillerie
zurückkehrte, nahm seinen Abschied und lebte zunächst in Schwerin. Am 30. Aug. 1921
heiratete er in Celle in zweiter Ehe die am 5. Apr. 1892 in Köln geborene Erika v. Götzen,
Tochter des Generalleutnants und Pour-la-mérite Ritters August v. Götzen und der Paula
Hartmann. Mit ihr siedelte er, mit der Zeit noch zum Major a.D. aufgerückt, nach Dänemark
über und hat dort mit ihr lange Jahre in Langesø auf Fünen gelebt, wo er am 11. Sept. 1954
gestorben ist. Seine Witwe ist lange Zeit in Langesø wohnen geblieben, dann aber 1977 in das
ihrem Sohn Erik gehörende Landhaus in Aalstrup, 30 km südlich von Aarhus, übergesiedelt.
Hier ist sie am 22. März 1980 gestorben.
Aus Bechtolds zweiter Ehe sind zwei Söhne hervorgegangen:
c) Erik Bechtold Magnus Götz, geboren in Rostock am 9. Juli 1922. Er ist gegen Ende des
Krieges noch deutscher Soldat geworden und war 1943 Kraftfahrer in Sizilien, zuletzt im