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d) Eleonore Marie, geb. 5.6.1687. Sie wurde Äbtissin des Klosters Mariensee.
Andreas Gottlieb d.J. schreibt anläßlich ihres Todes: "Am 7. Mai 1763 verstarb meines
sel. Vaters älteste Halbschwester, Eleonore Marie v. Bernstorff, Abbatissin von
Mariensee, im 76. Jahre ihres Alters. Sie stand ihrem Kloster sehr wohl vor und
vertheidigte dessen Jura. Ihr humeur und Umgang war nicht immer gleich angenehm
und gefällig, sonst war sie vernünftig und tugendhaft, propre, ordentlich, eine gute
Haushälterin ohne Geiz, maß ihre Ausgaben nach ihrer Einnahme ab und war in Allem
wohl eingerichtet. Sie war viele Jahre vor ihrem Ende äußerst schwächlich, und zuletzt
konnte man weder ihre Sprache verstehen noch ihre Schrift lesen, blieb aber bis an
das Ende bei vollem Verstande, Gesicht und Gehör."
e) Andreas, geb. 1.11.1688 (Nr. 19).
f) Sophie Agnes, geb. 16.4.1691. Sie hieß offenbar nach der Rühner Äbtissin,
der Herzogin Sophie Agnes zu Mecklenburg, bei der ihr Vater Page gewesen war und
die vermutlich ihre Patin war. Sie heiratete den kurhannöverschen General Ludwig v.
Zastrow, als dessen Witwe sie am 5.2.1763 starb. Andreas Gottlieb d.J. schreibt über
sie: "Sie war eine feine tugendhafte Frau, sie hinterläßt einen Sohn, der auf die Güter
lebt, und eine Tochter, die zuerst an den Hauptmann Pollier und nachher an den
Obristlieutnant Toden zu Rondeshagen verehelicht und nicht beerbt ist."
g) Ilsche Dorothea, geb. 3.12.1692, † 1741, verheiratet mit dem Landrat
Hieronymus v. Schultz.
h) Ernst Friedrich, geb. 17.4.1695, † unvermählt 1743, kaiserlicher Kapitän.
i) Gottlieb Valentin, geb. 1.6.1699. Als Patin wird erwähnt "Frau
Behrenstörffsche von Behrenstörff", womit offenbar Hedwig Maria geb.
Wenckstern,
die Witwe von Andreas, gemeint ist. Er starb 1742 unvermählt als kurhannöverscher
Major.
k) Abel, geb. Ende 1700 und schon am 17.8.1701 in Mühlen-Eichsen beerdigt.
Die Geburt dieses Kindes kostete wiederum die Mutter das Leben. Sie starb schon vor
ihrem Kind und wurde Ende 1700 in Mühlen-Eichsen beigesetzt. Das Kirchenbuch
berichtet, daß sie 1684 der Kirche ein großes seidenes "Altarlaken" verehrt habe.
Joachim Ernst selber lebte noch weitere 5 Jahre. In dieser Zeit nahm er auch aktiven
Anteil am Kampf der mecklenburgischen Stände gegen ihre Herzöge an der Seite
seines rechten Vetters Andreas Gottlieb d.Ä. und vermittelte insbesondere den Kontakt
zwischen der Ritterschaft und Andreas Gottlieb in Celle. 1705 ist Joachim Ernst
gestorben und am 29. März in Mühlen-Eichsen beigesetzt worden. Er, der im
Kirchenbuch als Drost bezeichnet wird, hatte 1679 dort in der Kirche die Hälfte eines
der Familie v. Sperling gehörenden Begräbnis-Gewölbes erworben “oben unter der
Taufe"). Er war der Einzige der Familie, der sein Leben auf Rüting verbracht hat. Denn
schon sein Sohn Joachim Engelke, der Rüting erbte, hat als Schwiegersohn und Erbe
Andreas Gottliebs d.Ä. vorwiegend auf den von diesem erworbenen großen
Besitzungen gelebt. (S. 81)