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B. Die ältesten Vorfahren. 14. Jahrhundert .
(Ohne Anschluß an den Stammbaum)
a. Johann I.
Zum ersten Mal erscheint ein Träger unseres Namens in einer Urkunde vom
14.9.1300. In dieser Urkunde verleihen die Fürsten Heinrich d.Ä. und Heinrich d.J.
von Mecklenburg dem Kloster Rehna die vom Propst Hermann erworbenen Güter,
darunter auch drei Hufen in Klütz, die Johannes dictus de Berndestorpe von der
Rehnaer Kirche zu Lehen innehatte (in pheodo manutenet) 25). Da Klütz nur 15 km von
Bernstorf entfernt ist und zwischen Bernstorf und dem Kloster Rehna ohnehin schon
durch Verleihung des halben Zehnten von den Bernstorfer Bauernhufen Beziehungen
bestanden, ist die Annahme gerechtfertigt, daß es sich bei Johann um ein Mitglied
unserer Familie gehandelt hat, zumal dieser Vorname auch später wiederkehrt.
Nach dem - allerdings unzuverlässigen - Universal-Lexikon von Zetler soll Johann im
Jahre 1330 in Lübeck gewohnt haben.
b. Marquard.
Zwei Jahre später, im Jahre 1302, wird Marquardus de Bernardestorpe als Zeuge in
einer Urkunde genannt, in der die Brüder Gerhard und Johannes Grafen zu Holstein
und Schauenburg und die Brüder Adolf und Johannes Grafen zu Holstein und
Stormarn der Stadt Lübeck die Freiheit von Zoll und Ungelde in den Städten Hamburg
und Oldesloe erteilen. Die Zeugen werden als milites et fideles nostri bezeichnet.
Marquard war also Ritter 26).
Die Zugehörigkeit von Marquard zu unserer Familie ist weniger deutlich als die des
vorgenannten Johann. Die Tatsache, daß er im Gefolge der Holsteiner Grafen
erscheint, könnte darauf hindeuten, daß er aus dem damaligen Bernstorp bei Bosau
am Plöner See stammte (s. oben). Es kann daher sein, daß ein westfälischer Ritter,
der den Namen Bernstorp schon mitbrachte, mit dem Grafen Adolf von Schauenburg
nach Holstein gekommen ist und am Plöner See seinen Rittersitz angelegt hat. So
könnte möglicherweise auch Bernstorf b. Lassahn i. Lbg. entstanden sein. Ein
Zusammenhang Marquards mit unserer Familie ist zwar wahrscheinlich, aber
keineswegs nachgewiesen. Für die Behauptung in alten Notizen, daß Marquard ein
Bruder Johanns gewesen sei, läßt sich keinerlei Anhaltspunkt finden.
c. Werner I.
Der erste Namensträger, der mit Sicherheit zu unserer Familie gehört, ist Werner
Bernstorp armiger (also Ritter), dessen Gedenkstein in Bernstorf am Waldrand an
dem Wege steht, der durch den Park und um die Wiese herum am Waldrand entlang
25 Meckl.Urk.Buch IV 2627
26 Die Urkunde befindet sich laut einer Notiz von Werner Bernstorff vom 12.5.1887 in der sog. Trese in
der Marienkirche zu Lübeck; er hat damals einen Abdruck der Urkunde im Archiv zu Lübeck gesehen.