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b) Susanne Hedwig, die einen Herrn v.Plessen heiratete,
c) Christiane Ilsabe, geboren 1762 und verheiratet mit einem Grafen v.
Bassewitz,
d) Andreas Hartwig, geb. 10.7.1763 (Nr.22)
Alle drei Töchter liegen in der Kirche zu Kalkhorst begraben.
Am 30.7.1765 starb Frau Margarete Elisabeth bei der Geburt eines gleichfalls
gestorbenen Sohnes. Barthold Friedrich heiratete 3 Jahre später am 26.9.1768 in 2.
Ehe Christiane Wilhelmine v. Barner, aus welcher Ehe ein weiteres Kind hervorging,
nämlich
e) Friederike Sophie, geboren 1769, gestorben 1826 und verheiratet mit
Christian Friedrich v. Plessen.
Am 10.7.1770 ist Barthold Friedrich, nur 39 Jahre alt, in Scharbow gestorben.
22. Andreas Hartwig (Grünhorst) 1763-1837.
Barthold Friedrichs einziger Sohn Andreas Hartwig ist am 10.7.1763 geboren,
wahrscheinlich in Scharbow, wo er auch seine frühe Jugend verbracht hat. Seine
Mutter verlor er schon mit 2 Jahren, sein Vater gab ihm und seinen 3 älteren
Schwestern aber, wie wir sahen, eine Stiefmutter.
Andreas Hartwig erbte von seinem Vater Scharbow, hat es aber nicht behalten,
sondern hat es verkauft und 1799 das Gut Grünhorst Kr. Eckernförde in
Schleswig-Holstein gekauft. Grünhorst war damals ein Meierhof des Liliencronschen
Gutes Sehestedt, wurde aber von Sehestedt getrennt und 1806 in den Stand eines
adeligen Gutes erhoben. Die Überlieferung der Familie, daß auch Sehestedt von
Andreas Hartwig erworben sei, scheint nicht richtig zu sein., jedenfalls hat Sehestedt
seit 1793 den Rumohrs und seit 1813 den Ahlefeldts gehört. Die Bernstorfts
erscheinen in den einschlägigen Topographieen nicht.
Andreas Hartwig hat aber auch noch andere Güter kürzere oder längere Zeit in Besitz
gehabt, so Grumby bei Schleswig und Mehlbeck bei Itzehoe, vor allem aber in Jütland
die sehr bedeutenden Güter Aakjør und Dybvad, etwa 35 km südlich von Aarhus. Die
letzteren beiden Güter hat er anscheinend zusammen mit Graf Heinrich Reventlow
besessen, der sich aber wirtschaftlich als der stärkere erwies und Andreas Hartwig
daher zur Aufgabe dieser beiden Güter veranlassen konnte. 1821 hat Andreas Hartwig
Aakjør bzw. seinen Anteil daran verkauft.
Anscheinend hat er sich durch seine verschiedenen Güterkäufe, deren Anlaß nicht
recht ersichtlich ist, finanziell übernommen und ohne ausreichende Mittel zu viele
Güter gekauft und wieder verkauft, so daß ihm zuletzt nichts geblieben ist. Denn auch
Grünhorst hat er etwa 1823 verkauft und als letztes 1824 Mehlbeck. Hier hatte eine
mittelalterliche Burg gestanden, die Andreas Hartwig hat abreißen lassen.